Die Macht der Gier
Galerie der Moderne
Museum Klosterneuburg - Wien
Kybernetische Skulptur, soziales Experiment, Anhäufung von 100 kg Münzen.
Die Besucher dürfen sich zwar bedienen, doch wir waren überrascht, dass viele Menschen jedoch lieber Geld hinzufügen. Sie wissen, dass das Geld das übrig bleibt einem Kinderdorf gespendet wird.
Die erste Version der Skulptur stand von September 2016 bis Februar 2017 im Museumsbereich.
Wir waren gespannt, was sich entwickeln würde. Im Oktober 2016 sah die Skulptur bereits nicht mehr goldglänzend, sondern schon sehr kupferfarben aus, da die Besucher Ihr Kleingeld darauf warfen.
Die 100 kg an goldfarbenen 10-Cent-Münzen wurden überdeckt von 1-, 2- und 5-Cent-Münzen. Auch einige
1-Euro-Münzen waren vereinzelt zu sehen.
Es gab jedoch auch wenige einzelne Besucher, die den Berg abtrugen, was uns sehr enttäuschte.
Insgesamt kann jedoch von einem Erfolg gesprochen werden und es hat sich gezeigt, daß die Menschen insgesamt gesehen eher lieber geben als nehmen.
Die Besucher dürfen sich zwar bedienen, doch wir waren überrascht, dass viele Menschen jedoch lieber Geld hinzufügen. Sie wissen, dass das Geld das übrig bleibt einem Kinderdorf gespendet wird.
Die erste Version der Skulptur stand von September 2016 bis Februar 2017 im Museumsbereich.
Wir waren gespannt, was sich entwickeln würde. Im Oktober 2016 sah die Skulptur bereits nicht mehr goldglänzend, sondern schon sehr kupferfarben aus, da die Besucher Ihr Kleingeld darauf warfen.
Die 100 kg an goldfarbenen 10-Cent-Münzen wurden überdeckt von 1-, 2- und 5-Cent-Münzen. Auch einige
1-Euro-Münzen waren vereinzelt zu sehen.
Es gab jedoch auch wenige einzelne Besucher, die den Berg abtrugen, was uns sehr enttäuschte.
Insgesamt kann jedoch von einem Erfolg gesprochen werden und es hat sich gezeigt, daß die Menschen insgesamt gesehen eher lieber geben als nehmen.
Originaltext, der neben der Skulptur im Museum geschrieben steht:
Kybernetische Skulptur 2016-2017, Marc Ballhaus
DIE MACHT DER GIER
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Skulptur „Die Macht der Gier“ stellt nicht nur die Gier dar, sondern testet sie bei Ihnen aus. Sie soll Sie in Versuchung bringen, Ihre Gier herauslocken.
Bücken Sie sich und greifen Sie nach der Skulptur. Sie besteht aus losen Geldstücken. Können Sie sich damit die Taschen vollstopfen und den Raum verlassen?
Wird Sie jemand daran hindern?
Wie groß wird dieser Haufen noch sein, wenn wir ihn in zwei Tagen, zwei Wochen oder zwei Jahren betrachten?
Irgendwann kommt jedoch wahrscheinlich der Tag, an dem die Skulptur verschwunden sein wird. Auf dem Boden bleiben nur noch Bilder übrig. Es sind Bilder von Menschen, denen dieses Geld hätte nutzen können, bedürftige Menschen auf der ganzen Welt - Menschen, die durch allerlei Unrecht und Krieg in Not geraten sind.
Das was von diesem Haufen übrig bleibt, spenden wir. Vielleicht wächst es ja sogar?
In regelmäßigen Abständen werden wir den Geldhaufen erneuern und lassen das, was hinzugekommen ist, Bedürftigen zukommen.
Marcs Gedanken zur "Macht der Gier":
<< Ich denke, dass sowohl die MACHT und auch die GIER die größten Feinde des Friedens sind. Macht findet man schon im Kleinen, in der Familie und auch in jeder Beziehung. Macht verdirbt die Religionen. Religion wird missbraucht von machthungrigen Menschen. Menschen scheinen Konflikte zu brauchen, um sich selbst zu spüren und um ihre Stellung in ihrer Welt zu finden. Deshalb streiten wir uns gerne, deshalb ist der Mensch dem Mensch ein Wolf (Hobbes). Gier ist im christlichen Glauben eine der sieben Hauptsünden und in der buddhistischen Lehre eine der drei Geistesgifte. Gier bedeutet mehr zu wollen, als man braucht. Gierig ist man auf Kosten der Anderen, was zu Unfrieden führt.
<< Je pense que le pouvoir et l‘envie sont les pires ennemis de la paix.
Le pouvoir, nous le rencontrons déjà petit dans le cadre de notre famille, puis aussi dans chaque relation. Le pouvoir pervertit les religions. La religion est détournée par des personnes avides de pouvoir. Les êtres humains semblent avoir besoin des conflits afin de se situer dans le monde. C’est pourquoi nous nous disputons volontiers, c’est pourquoi l’Homme est un loup pour l’Homme (Hobbes). L’envie représente un des sept péchés capitaux pour les chrétiens et dans l’enseignement Bouddhiste, le vide l’un des trois cadeaux de l’esprit. L’envie signifie vouloir toujours plus que ce dont on a besoin. L’envie s’assouvie sur le compte de l’autre, ce qui conduit à de l’insatisfaction.
<< I think that power and greed are the peace’s worst enemy. We find traces of power struggles on a small scale within family and in every relationship. Power spoils religions. Religion is being misused by power-hungry human beings. Humans appears to need conflict to feel themselves and to find their place in this world. That's why we like to fight, that’s why man is a wolf to man (Hobbes). Greed is a capital sin for Christianity and one of the three poisons in Buddhism. Greed wants more than it needs. One is greedy in expense of someone else, which leads to strife.
أعتقد أن السلطة والجشع أعدى أعداء السلام، فالجشع يعني الرغبة في المزيد عن الحاجة، ويكون ايضا على حساب الآخرين ويؤدي إلى الفتنة
<< Ich denke, dass sowohl die MACHT und auch die GIER die größten Feinde des Friedens sind. Macht findet man schon im Kleinen, in der Familie und auch in jeder Beziehung. Macht verdirbt die Religionen. Religion wird missbraucht von machthungrigen Menschen. Menschen scheinen Konflikte zu brauchen, um sich selbst zu spüren und um ihre Stellung in ihrer Welt zu finden. Deshalb streiten wir uns gerne, deshalb ist der Mensch dem Mensch ein Wolf (Hobbes). Gier ist im christlichen Glauben eine der sieben Hauptsünden und in der buddhistischen Lehre eine der drei Geistesgifte. Gier bedeutet mehr zu wollen, als man braucht. Gierig ist man auf Kosten der Anderen, was zu Unfrieden führt.
<< Je pense que le pouvoir et l‘envie sont les pires ennemis de la paix.
Le pouvoir, nous le rencontrons déjà petit dans le cadre de notre famille, puis aussi dans chaque relation. Le pouvoir pervertit les religions. La religion est détournée par des personnes avides de pouvoir. Les êtres humains semblent avoir besoin des conflits afin de se situer dans le monde. C’est pourquoi nous nous disputons volontiers, c’est pourquoi l’Homme est un loup pour l’Homme (Hobbes). L’envie représente un des sept péchés capitaux pour les chrétiens et dans l’enseignement Bouddhiste, le vide l’un des trois cadeaux de l’esprit. L’envie signifie vouloir toujours plus que ce dont on a besoin. L’envie s’assouvie sur le compte de l’autre, ce qui conduit à de l’insatisfaction.
<< I think that power and greed are the peace’s worst enemy. We find traces of power struggles on a small scale within family and in every relationship. Power spoils religions. Religion is being misused by power-hungry human beings. Humans appears to need conflict to feel themselves and to find their place in this world. That's why we like to fight, that’s why man is a wolf to man (Hobbes). Greed is a capital sin for Christianity and one of the three poisons in Buddhism. Greed wants more than it needs. One is greedy in expense of someone else, which leads to strife.
أعتقد أن السلطة والجشع أعدى أعداء السلام، فالجشع يعني الرغبة في المزيد عن الحاجة، ويكون ايضا على حساب الآخرين ويؤدي إلى الفتنة
Entstehung der Skulptur "Die Macht der Gier":
2017 schrieb das Museum Klosterneuburg den Leopolds-Friedenspreis mit dem Titel "Die Macht der Gier" aus.
Da ich bis dato noch nicht oft bei Ausschreibungen mitgemacht hatte und ausser dem Kunstpreis des Deutschen Weinhandels noch nicht viel vorzuweisen hatte, machte ich mir keinerlei Hoffnung, an die Reihe zu kommen.
Immerhin wurde der Preis mit 10000,- € ausgeschrieben. Ich merkte, dass dieser Preis die Macht hatte, in mir die Gier auszulösen. Das kollidierte natürlich mit dem Titel der Ausschreibung.
Deshalb überlegte ich, wie ich meine eigene Gierlosigkeit demonstrieren konnte. Dies ging am einfachsten, indem ich dem Auslober des Kunstpreises die 10000,- € in Form einer Skulptur zurückgben könnte.
Nun war es daran die Gier der Museumsbesucher zu testen:
Am liebsten hätte ich den Geldhaufen im Museum aufgeschüttet und in der Nähe einen Bewegungsmelder angebracht, der reagiert, sobald sich jemand nach dem Geld bückt. Der Bewegungsmelder hätte einen Drucker in Gang gesetzt, der dem gierigen Menschen ein Blatt ausgedruckt hätte. Dort hätte gestanden: "Dieses Geld wird einem Kinderdorf gespendet. Die Kontonummer des Kinderdorfes lautet:....... Bitte gib etwas von Deinem Geld ab und Du wirst sehen, es wird ein gutes Gefühl sein."
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